06.04.2019
Im Kontext der Erhebungen und Auswertungen des [Vielfaltsbarometers der Robert Bosch Stiftung](https://www.bosch-stiftung.de/de/publikation/zusammenhalt-vielfalt-das-vielfaltsbarometer-2019) wird deutlich, dass die Menschen dort die Vielfalt ihrer Mitmenschen besser akzeptieren und tolerieren, wo auch schnelles Internet verfügbar ist. Diese signifikante Korrelation zwischen dem gemessenen Vielfaltsgesamtindex und der Verfügbarkeit einer Internetanbindung von mindestens 50 Mbps ist ein spannendes Ergebnis dieser Studie. Freilich bleibt es eine Vermutung, wenn die Autorinnen und Autoren der Studie dieses Ergebnis als Widerspruch zur scheinbaren Dominanz von Hatespeech und Fake News in Sozialen Medien positionieren und statt dessen nahelegen, dass das Internet zur Begegnung der Menschen beiträgt. Doch es ist eine äußerst interessante Vermutung.
Ich habe versucht in einem Artikel für das [Forum Erwachsenenbildung](http://www.deae.de/Publikationen/feb/forum-eb-aktuell.php) aufzuzeigen, wie man den Angstdebatten über soziale Medien widerstehen kann. Im Kontext der Medienpädagogik sind solche Debatten leider verbreitet. Deswegen freue ich mich, dass diese Studie eine Vermutung unterstreicht, die das Internet als Ort der Begegnung auch zu einem Ort der Bildung macht. Es gibt offensichtlich etwas zu Entdecken, wenn man diesen Debatten widersteht.
Literatur:
Arant, Regina; Dragolov, Georgi; Gernig, Björn; u. a. (2019): [*Zusammenhalt in Vielfalt: Das Vielfaltsbarometer 2019 der Robert Bosch Stiftung*](https://www.bosch-stiftung.de/de/publikation/zusammenhalt-vielfalt-das-vielfaltsbarometer-2019). Robert Bosch Stiftung.
Hölterhof, Tobias (2018): „Wie den Angstdebatten über soziale Medien zu widerstehen ist“. In: forum erwachsenenbildung. 51 (1), S. 27–30.