27.10.2018
Oberflächen sind spannende Ort: Sie schaffen Grenzen und markieren den Übergang von einer Sphäre zur nächsten. Die Oberfläche wird dabei zur Metapher für Heterogenität. Konstitutive Aspekte einer Erscheinungsform enden mitunter abrupt und schaffen Raum für einen neuen Zustand: das Flüssige trifft auf das Feste, das Feste auf das Gasförmige und so fort. Damit endet auch das Identische sowie die Selbstverständlichkeit des „idem et idem“, mit der sich das Immergleiche wiederholt.
Benjamin Rastetter schafft Oberflächen aus Keramik und formt damit dramatische Gebilde, die die Gewaltigkeit von Grenzen und Oberflächen erahnen lassen. Hier ziehen sich tiefe Risse durch geschwungene Formen und brechen das Material auf. An einer anderen Stelle übergießt sich eine rote Flüssigkeit über die raue und schroffe Oberflächen. Es scheint als blute die Form. Wer genau hinsieht entdeckt Löcher, die Blicke in verborgene Räume eröffnen.
Die Ausstellung „Tiefe der Oberfläche“, die Werke von Rastetter und Tomoko Sato in der Tenri Japanisch-Deutschen KulturWerkstatt zeigte, ist leider gerade zuende. Mit freundlicher Genehmigung des Künsterls zeige ich hier einige Impressionen.