Wie entstand das Wort „Fisematente“?

15.06.2011

Abreißkalender versprechen Bildung direkt am Frühstückstisch. Man wird mit jedem Tag schlauer – so steht es zumindest auf der Verpackung. Manche Kalender gehören dabei nicht unbedingt in den Bereich des Allgemeinwissens, vermitteln aber dennoch wichtige Grundlagen. Zur besseren Integration der Kölner NeubürgerInnen gibt das Stadtmarketing etwa einen „Köln-Kalender“ heraus mit Basiswissen zur eigenen Stadt (Abbildung ähnlich). Ein solcher Abreißkalender schmückte auch mal meinen Küchentisch und sorgte etwa an 356 Tage im Jahr für spannende Neuigkeiten. Wussten Sie z.B., dass Jakob Ignaz Hittorf (der Architekt, der in Paris den Champs-Elysees gebaut hat) ein gebürtiger Kölner war?

Einer dieser Zettel erklärte auch die Herkunft des umgangssprachlichen Wortes „Fisematente“: Die französischen Soldaten sollen zu Zeiten Napoleons zu den kölschen Mädchen gesagt haben: „Visitez ma tente!“, woraufhin die besorgten Eltern ihren Kindern den Rat gaben: „Mach mer keine Fisematenten!“. Eine amüsante Theorie. Besonders spannend ist an dieser Variante jedoch, dass ich die selbe Erklärung schon mal von einem Berliner gehört habe. Der Berliner hat die Geschichte jedoch zeitlich einige Jahre später verlegte: Während der französischen Besetzung Berlins nach dem 2. Weltkrieg sollen die Franzosen auch diese Anmache verwendet haben. Auch hier sollen die besorgten Eltern daraufhin geraten haben, keine „Fiesematenten“ zu machen. Und der Berliner beansprucht natürlich auch, das Wort erfunden zu haben…

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